Ein Feiertag ist ein freier Tag ist ein Gefängnis...
Weil niemand da ist, außer Tante Google, um sich mit dem zu befassen, was einen doch über alle Maßen quält.
Doch das ist nicht die einzige Sorge, weil auch Sandokhan, meine Katze weg ist. Als echter Freigänger und stolzer Piratenkater ist es nicht ungewöhnlich, wenn er einen oder zwei Tage weg bleibt, aber nach meinem Urlaub hätte ich ihn schon gern bei mir, auch weil ich selbst so unruhig bin.
Im Haus herrscht eine seltsame Stimmung. Ich wurstele herum, als sei nichts, beschäftige mich mit dem, was man halt so macht, wenn man aus dem Urlaub kommt und alles in Ordnung ist. In Ordnung sein sollte - doch das ist alles so unwirklich. Irgendwo tief in mir spielt die Melodie vom weißen Hai. Dann flüstert, während ich im Garten ein paar Zweige zurückschneide, eine fiese kleine Stimme, wie lange ich das wohl noch machen kann. Was davon ich in einem Monat noch tun kann, in einem Jahr...
Jetzt, wo ich sehr anschaulich vor Augen geführt bekomme, dass das Leben endlich ist, dass nur der Tod im Leben sicher ist - kommt die drängendere, nachdrücklichere Frage auf, was man dann ändert. Und ich weiß keine Antwort, bin wie gelähmt. Ich habe Angst, kurze, heftige Anfälle, ein bisschen wie wenn man vor Kälte immer wieder fröstelt, obwohl es doch die ganze Zeit über Kalt ist. Das völlig neue Gefühl, ständig nach innen zu horchen, ist verstörend. Ist da irgendwo tief in mir, etwas über meinem Herzen der Feind? Tasten, fühlen, rätseln - alles ist neu und seltsam.
Langsam ziehe ich an meinen Haaren. Sie werden wohl die ersten Opfer dessen, was kommt.
Langsam kullert eine Träne - wie ein Überlaufventil.
Wo ist die verflixte Katze?!
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