Freitag, 28. Juni 2013

Dienst nach Vorschrift?

Der nächste Tag ist der erste wieder im Büro und wenn man morgens mal nicht im Ausnahmezustand ist, fehlen einem die Rituale besonders. Insbesondere dass meine Katze, die sonst immer mit mir frühstückt nicht da ist, wurmt mich. Mein Mann meint, den Kater gesehen zu haben, aber ich fürchte, er will mich nur trösten.
Ich hoffe, dass mein Totemtier nicht kommt, weil er so kränklich mehr Schaden als Nutzen wäre und dass er dann bald doch kommt, wenn das hier vorbei ist.

In der Kanzlei ist heute Software-Schulung und ich bin überfordert, wenn ich nebenbei noch so viele andere Texte lesen, überarbeiten, vorbereiten und korrigieren soll. Es ist halt doch viel liegen geblieben.
Nach der Schulung steht eine Telefonkonferenz mit meinem Chef an, der irgendwie sauer ist, weil er mich angeblich nicht erwischt, was mich wundert, weil ich mein Handy eigentlich immer dabei hatte. Danach habe ich abends noch ein Meeting mit dem Chef-Chef und einem unserer größten Mandanten wegen einer Umstrukturierung.
Und danach bin ich superplatt, es ist alles anstrengender als früher.
Abends dann aber sitzen wir mit Freunden im Sommergarten und das alles ist schön und gut und fühlt sich richtig an. So wenn es bleibt, ist es gut.
3:0

Der nächste Tag beginnt wie jeder Freitag mit Blutabnahme, weil meine Kontrollwerte wöchentlich ins Krankenhaus gefaxt werden müssen. Wir diskutieren, ob man den Port verwenden will und entscheiden uns aufgrund meiner "tollen Venen" dagegen. Lieber Junkiearme als einen überlasteten Chemo-Arm.

Die Fahrt zum Mandanten am Flughafen ist die erste Krebsalleinfahrt und macht Spaß.
Ich bin immer gerne Auto gefahren.
Der Termin ist sehr anstrengend, was an der Mandantschaft liegt, aber im Ergebnis gut.
Mittags komme ich in die Kanzlei und arbeite auf, was liegen geblieben ist, jedenfalls teilweise. Ich muss mir eingestehen, dass ich mich etwas schlechter konzentrieren kann und schneller ermüde.
Die neue Software ist schwierig, aber das schaffe ich schon.
Nach einem Eis-Essen mit meiner Kollegin und einem gemeinsamen Kumpel komme ich relativ spät heim und bin bei einem lauen Sommerabend nach einer der längsten Wochen meines Lebens rechtschaffen müde.

Mein Mann nimmt mich in den Arm und eigentlich ist alles halb so schlimm.
5:0

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