Auch diese Woche beginnt zäh.
Draußen brütet der Sommer, aber meine Seele spielt Sibirien.
Die erste Hälfte des Tages verbringe ich damit, auf den Anruf der Klinik zu warten, was jetzt eigentlich los ist. Es scheint wirklich sehr schwierig zu sein, sich um die Routine-Planung zu kümmern. Letztlich ist so eine Krebs-Therapie nichts anderes als eine hässliche Art von Zirkeltraining. Man muss eben irgendwie verschiedene Stationen abklappern. Erst um die Diagnose festzustellen, dann um die Voruntersuchungen für die Behandlung durchzuführen (wie gesund ist mein Körper, was kann man ihm zumuten) und dann... ja dann geht es um die Behandlung selbst, die mit Chemo, Bestrahlung und OP tatsächlich auch eine harte Übung darstellt.
Aber ich schweife ab, denn eigentlich warte ich ja auf den Anruf der Klinik. Die Beschäftigungsversuche scheitern wie üblich in Bezug auf Ablenkung. Es gibt im Web viel darüber zu lesen, wie schwierig die Behandlung wird, was einen bei Chemo und Bestrahlung erwartet und wie grässlich es wird, wenn der Krebs nicht weggehen sollte, aber kein Mensch erzählt, wie garstig es einfach schon ist, dass man ständig WARTET. Ich hasse das, ich hasse die Ärzte und meinen Krebs. Den vor allem.
Mittags übergebe ich mich vor lauter Nervosität. Na, das könnte ja bei der Chemo zur Regel werden, von daher schadet etwas Übung wohl nicht. Trotzdem...
Das Countdown-Gefühl steigt.
Da ich meine Tage kriege, spielt wohl die Hormonschwankung mit rein. Das soll sich bei der Chemo ändern - aber denen weine ich nicht nach.
Nachmittags erwischt Andi dann zwischen Wertstoffhof und anderem endlich den Arzt. Chemo-Vorbesprechung am Donnerstag, da haben wir auch die Ergebnisse von morgen. Blut, Kernspin und Rezeptorenbefund ist gut.
Mein Arzt ist fast schon euphorisch, weil die Rahmenbedingung offenbar so gut und mein Tumor so selten er auch ist, aller Statistik zum Trotz dennoch nicht gestreut hat.
Noch nicht.
Ich kann mich nicht wirklich freuen, weil ich nicht überrascht bin, dieses „Alles wird gut“-Gefühl hatte ich vorher auch schon. Es ist eine seltsame Zuversicht, die ich im Bauch spazieren trage, so sehr sich der Kopf auch sorgt. Ich versuche, dem Bauch zu gehorchen.
Spannend, dass der Tumor so ungewöhnlich ist. Schnell wachsend, aggressiv (gut für Chemo – B3) einerseits und mit hoch ausgebildeten Rezeptoren sowohl für Östrogen als auch für Progesteron (gut für Hormontherapie), das ist selten. Bzgl. des überraschend nur mittel ausgefallenen HER2NEU Werts ist eine neue Analyse angefordert. Fazit: Das Ding kriegen wir platt, allerdings führt an der Chemo nix vorbei.Na gut, damit hatte ich schon gerechnet, aber dann informieren ich mich nochmals zur Chemo und greife zum Telefon.
Meine Cousine ist die einzige Ärztin, die man am Telefon einigermaßen erreicht.
Meine Schwester meint ganz vernünftig, dass man zwischen Depression und Krebs und zwischen Pflicht und Kür eben abwägen muss und dass es da sicher Kompromisse gibt, aber das sehe ich heute gar nicht so.
Draußen brütet der Sommer, aber meine Seele spielt Sibirien.
Die erste Hälfte des Tages verbringe ich damit, auf den Anruf der Klinik zu warten, was jetzt eigentlich los ist. Es scheint wirklich sehr schwierig zu sein, sich um die Routine-Planung zu kümmern. Letztlich ist so eine Krebs-Therapie nichts anderes als eine hässliche Art von Zirkeltraining. Man muss eben irgendwie verschiedene Stationen abklappern. Erst um die Diagnose festzustellen, dann um die Voruntersuchungen für die Behandlung durchzuführen (wie gesund ist mein Körper, was kann man ihm zumuten) und dann... ja dann geht es um die Behandlung selbst, die mit Chemo, Bestrahlung und OP tatsächlich auch eine harte Übung darstellt.
Aber ich schweife ab, denn eigentlich warte ich ja auf den Anruf der Klinik. Die Beschäftigungsversuche scheitern wie üblich in Bezug auf Ablenkung. Es gibt im Web viel darüber zu lesen, wie schwierig die Behandlung wird, was einen bei Chemo und Bestrahlung erwartet und wie grässlich es wird, wenn der Krebs nicht weggehen sollte, aber kein Mensch erzählt, wie garstig es einfach schon ist, dass man ständig WARTET. Ich hasse das, ich hasse die Ärzte und meinen Krebs. Den vor allem.
Mittags übergebe ich mich vor lauter Nervosität. Na, das könnte ja bei der Chemo zur Regel werden, von daher schadet etwas Übung wohl nicht. Trotzdem...
Das Countdown-Gefühl steigt.
Da ich meine Tage kriege, spielt wohl die Hormonschwankung mit rein. Das soll sich bei der Chemo ändern - aber denen weine ich nicht nach.
Nachmittags erwischt Andi dann zwischen Wertstoffhof und anderem endlich den Arzt. Chemo-Vorbesprechung am Donnerstag, da haben wir auch die Ergebnisse von morgen. Blut, Kernspin und Rezeptorenbefund ist gut.
Mein Arzt ist fast schon euphorisch, weil die Rahmenbedingung offenbar so gut und mein Tumor so selten er auch ist, aller Statistik zum Trotz dennoch nicht gestreut hat.
Noch nicht.
Ich kann mich nicht wirklich freuen, weil ich nicht überrascht bin, dieses „Alles wird gut“-Gefühl hatte ich vorher auch schon. Es ist eine seltsame Zuversicht, die ich im Bauch spazieren trage, so sehr sich der Kopf auch sorgt. Ich versuche, dem Bauch zu gehorchen.
Spannend, dass der Tumor so ungewöhnlich ist. Schnell wachsend, aggressiv (gut für Chemo – B3) einerseits und mit hoch ausgebildeten Rezeptoren sowohl für Östrogen als auch für Progesteron (gut für Hormontherapie), das ist selten. Bzgl. des überraschend nur mittel ausgefallenen HER2NEU Werts ist eine neue Analyse angefordert. Fazit: Das Ding kriegen wir platt, allerdings führt an der Chemo nix vorbei.Na gut, damit hatte ich schon gerechnet, aber dann informieren ich mich nochmals zur Chemo und greife zum Telefon.
Meine Cousine ist die einzige Ärztin, die man am Telefon einigermaßen erreicht.
- Haare fallen aus und dagegen lässt sich außer einer Perücke nichts machen
- Infektionsrisiko verbietet eigentlich sowohl Gartenarbeit als auch Reiten
- Zähne sollte man nochmals anschauen lassen, weil Mund auch schwierig ist, die Mundschleimhäute werden oft auch angegriffen
- Die Kondition geht in den Keller, die meisten werden so schwach, dass sie gar nichts mehr machen können, also kein Reiten während der Chemo und danach auch nicht wegen der OP-Wunde, die ich nicht erschüttern darf, kein Klettern während der Chemo und danach auch nicht..., kein Skifahren, kein vernünftiges Arbeiten während der Chemo wegen Müdigkeit, kein vernünftiges soziales Leben während der Chemo wegen Müdigkeit und Aussehen, der noch zu legende Port, so ein unter der Haut getragenes Gummiteil, über das man leichter Infusionen geben kann, ist sichtbar, d.h. Rolli während der Arbeit oder blöde Fragen! Nach der OP auf absehbare Zeit kein Baden mehr, das trifft mich hart, weil ich daraus wirklich Lebensqualität bezieh
- Was kann man gegen die Müdigkeit machen
- Wie hoch ist das Infektionsrisiko tatsächlich, wie kann man vorbeugen?
- Kann man dem befürchteten Lymphödem wirklich nicht irgendwie sinnvoll vorbeugen? (Gymnastik, Muskeltraining?)
Meine Schwester meint ganz vernünftig, dass man zwischen Depression und Krebs und zwischen Pflicht und Kür eben abwägen muss und dass es da sicher Kompromisse gibt, aber das sehe ich heute gar nicht so.
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